Ladepunkte-Schere wird wieder größer

Saarbrücken. Keine durchschlagenden Veränderungen bei der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.Auch zum Jahresende 2022 bleibt der schnelle und leistungsfähige Ausbau der Ladeinfrastruktur der „Schlüssel zum E-Erfolg“. Martin Bitsch, Vorsitzender des Kfz-Verbandes, sagte, fast 32 (Vorjahr: 24,6) Pkw pro Ladepunkt im Saarland seien nicht „nur eindeutig zu viele“, sondern ein Rück- statt Fortschritt. Wörtlich: „Die Schere zwischen E-Wagen im Bestand und Ladepunkten wird nicht kleiner.“

Die aktuellen Zahlen für das Saarland zeigen per Oktober einen Bestand von 17.834 (Vorjahr: 10 122) E-Pkw und 562 (Vorjahr: 411) Ladepunkte, davon 88 (Vorjahr: 53) Schnellladepunkte. Von den E-Fahrzeugen seien 9.145 reine batteriebetriebene Pkw und 8.689 Plug-in-Hybride. Insgesamt gebe es im Saarland nach aktuellen KBA-Länderzahlen 18.583 E-Fahrzeuge, darunter 493 (Vorjahr: 172) Krafträder und 239 (Vorjahr: 139) Lastwage. Die Steigerungen im Bestand bei den E-Pkw, so Bitsch, betrügen 76,2 Prozent, bei den Ladepunkten 36,7 Prozent. Die Ladeinfrastruktur drohe zum Flaschenhals der Elektromobilität zu werden.

Ohnehin werde es im kommenden Jahr wachsende Herausforderungen für die E-Mobilität geben. Zum einen entfalle ab Januar die Förderung für Plug-in-Hybride, zum anderen führen steigende Strompreise zu deutlichen Mehrkosten beim Laden. Bei einzelnen Modellen gehe die Kostenschere der E-Autos zum Verbrenner deutlich zusammen. Die politischen Pläne erforderten eine deutliche „Tempoverschärfung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur“, sagte Bitsch mit dem Hinweis darauf, dass es im Saarland bei einem bundesweiten Volumen von einer Million Lademöglichkeiten rund 13.000 Ladepunkte bis zum Jahr 2030 geben sollte. Aktuell habe man 4,3 Prozent dieses politischen Zieles erreicht.